Mit dem Buch findet die Jahre andauernde historische Forschung zum jüdischen Leben in Büren ihren vorläufigen Abschluss. Hans-Josef Dören (Heimatverein Büren), Reinhold von Rüden (Vorstand des Heimatvereins), Jürgen Cramer (Heimatverein Büren), Pfarrer Peter Gede, Bankvorstand Thorsten Wolff und Bürgermeister Burkhard Schwuchow bei der Vorstellung, die von den Schülern des Mauritiusgymnasiums mit einer Lesung und musikalisch begleitet wurde
Erinnerung an jüdische Mitbürger
Neue Dokumentation des Heimatvereins über jüdisches Leben in Büren

Büren. Jüdisches Leben in Büren - seit dem Mittelalter nachweisbar und seit Mitte des 19. Jahrhunderts fest im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben der Region verankert - ist heute ein Stück vergangener, gewaltsam zerstörter Geschichte.
Seit drei Jahren engagieren sich die Heimatfreunde des Bürener Heimatvereins mit unterschiedlichen Aktionen, um dem Vergessen entgegen zu wirken. Nach der Einrichtung einer Hinweistafel am jüdischen Friedhof, der Straßenumbenennung der heutigen „Aaronsteingasse“ und der Anbringung einer Hinweistafel am ehemaligen jüdischen Warenhaus „Berghausen und Goldschmidt“ fanden die Aktivitäten des Heimatvereins jetzt im November ihren Abschluss.
„Wir möchten mit unserem Projekt „jüdische Spuren in Büren“ daran erinnern, dass unsere ehemaligen jüdischen Mitbürger einen wesentlichen Anteil an der Gestaltung der Geschichte unserer Heimatstadt Büren hatten, bevor ihnen jegliche Gestaltungsmöglichkeit genommen wurde“, betont Jürgen Cramer vom Bürener Heimatverein.
Im ehemaligen jüdischen Warenhaus, das heute die Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten ist, stellten die Heimatfreunde nun ein Buch zur Geschichte der Juden in Büren vor: Das Werk des Historikers Dr. Heinrich Sprenger verzeichnet im 75. Jahr nach der Deportation alle jüdischen Kinder, Frauen und Männer, die dem nationalsozialistischen Terror zum Opfer fielen. Drüber hinaus schlägt es einen Bogen über viele Jahrhunderte jüdischer Spuren in der Stadt, denn eine jüdische Gemeinde ist für Büren schon seit dem 13. Jahrhundert bezeugt. In der Kundenhalle der Volksbank gab Reinhold von Rüden als Vorsitzender Heimatvereins eine Einführung in das Werk. Ergänzt wurden seine Ausführungen durch die Lesung von jüdischen Zeitzeugenberichten, die von Schülern des Mauritiusgymnasiums vorgetragen wurden.
Die Veranstaltung wurde musikalisch begleitet durch Schülerinnen des Schulorchesters. Weitere Informationen zum Projekt „jüdische Spuren in Büren“ gibt es auch auf der Internetseite des Heimatvereins unter www.heimatverein-bueren.de.
Das Buch aus der Schriftenreihe "WIR AN ALME UND AFTE" umfasst 309 Seiten und enthält viele Bild-Dokumente. Es kann in den Bürener Buchhandlungen Schrift & Ton und Nicolibri zum Preis von 10 Euro erworben werden.